Volkspark Prenzlauer Berg

Ein Stadtpark auf Trümmern

Das Gelände mit seinen Hängen, Tälern und Wiesenflächen erweckt den Eindruck einer natürlich gewachsenen Landschaft. Bis zu 90 Meter hoch liegen die Plateaus auf den Anhöhen, und gestatten interessante Rundumblicke. Allerdings verbergen sich unter dem üppigen Grün über 15 Millionen Kubikmeter Trümmer aus der kriegszerstörten Berliner Innenstadt. Der Kriegsschutt wurde mit Mutterboden aufgefüllt, auf dem seit 1969 verschiedenartige Bäume und Gehölze wachsen. Dazu kamen Kinderspielplätze und eine Rodelbahn, die sich die Natur mangels Schneewinter längst zurück erobert hat und nunmehr durch hohen Gras- und Kräuterwuchs gern per pedes auf- oder abgestiegen wird.
Vielen älteren Berlinern ist der Volkspark noch als „Oderbruchkippe“ bekannt. Vielleicht erinnert man sich sogar, dass am Zugang von der Hohenschönhauser Straße ein monströses Denkmal für die „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ stand – eine nach dem 17. Juni 1953 gebildete paramilitärische Organisation aus ehemaligen Betriebsschutzgruppen. An seiner Stelle steht heute das aus Granitblöcken zusammengesetzte sog. Tor zum Prenzlauer Berg, ein Zugang eher symbolischer Art. Von dort aus ist die 29 ha große Fläche des Parks auf ihrer gesamten Breite betretbar. Nach dem Parkaufenthalt sind weitere Spaziergänge durch die umliegende Kleingartenanlage möglich, ist sogar der nicht weit entfernte Jüdische Friedhof erreichbar.
Joggern, mit dem Hang zu Mittel- oder Langstreckenläufen, kann eine grüne Tour vom Volkspark, durch den Anton-Saefkow-Park und den Ernst-Thälmann-Park und evtl. noch durch den Friedrichshain empfohlen werden. Einige Steigungen sind ebenfalls auf der Strecke zu überwinden.

von Ebert, Iris Volkspark Prenzlauer Berg
Redakteur

Wegbeschreibung
M5, M6. Ausstieg: Oderbruchstraße. Bus 200; Ausstieg: Kniprodestraße