Wohnstadt Carl Legien

Berliner Moderne aktuell bis heute

Die Wohnstadt Carl Legien wurde1928-1930 nach Plänen von Bruno Taut und Franz Hillinger errichtet und nach dem deutschen Gewerkschaftsführer benannt. Seit 2008 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlage befindet sich mitten im dicht besiedelten Prenzlauer Berg an der Erich-Weinert-Straße sowie zwischen Gubitz- und Sültstraße.

Ziel war es damals, dem Wohnungselend in Berlin etwas entgegenzusetzen. So entstanden auf 8,4 ha Fläche sechs langgestreckte sowie u-förmige viergeschossige Bauten mit 1100 Wohnungen.

Jeder dieser Blöcke umgibt dreiseitig einen größeren begrünten Innenhof, um Licht, Luft und Sonne hereinzulassen. Die Höfe bieten sich straßenseitig offen dem Betrachter dar und sind sauber und gepflegt. Man spürt, auch die heutigen  Bewohner fühlen sich hier wohl und würdigen so dieses Ensemble der Berliner Moderne.

Die Formen der Häuser sind schlicht, nur unterbrochen durch über Eck geführte Fenster, halbrunde Balkone sowie durch farblich gestaltete Türen, Fenster und Dachsimse. Die Außenfassaden sind in Creme gehalten, während jeder Hofbereich mit einer dominierenden Farbe in rot, grün oder blau versehen ist. Das Farbkonzept der Architekten wurde bei behutsamer Sanierung dieses Ensembles in den 1990er Jahren bis 2004 als prägendes Element wieder neu belebt. Ein Gang durch die Wohnstadt zeigt es und begeistert Architekturfreunde.

Die etwas karge Begrünung rund um die Häuser ist denkmalpflegerischen Aspekten geschuldet. So musste vieles, durch Bürger Angepflanztes, entfernt werden, um die Ensemble-Wirkung der Fassaden im Blick zu lassen. Aber Robinien und Zierkirschen halten in den Innenhöfen dagegen.

von Ebert, Iris IE
Redakteurin

Wegbeschreibung
S8, S9, S41, S42. Ausstieg: S-Bahnhof Greifswalder Straße bzw. Prenzlauer Allee. Tram M2: Prenzlauer Allee, Erich-Weinert-Straße. Tram M4: Greifswalder Straße, Thomas-Mann-Straße