Der Pfefferberg

Von der Brauerei zum Kulturstandort

An warmen Sommerabenden strömen die Besucher gen Pfefferberg, um drinnen oder draußen ein „kühles Blondes“ oder Kultur zu genießen.  Das war schon bald nach 1841 nicht anders, nachdem Joseph Pfeffer auf der westlichen Seite der Schönhauser Allee, auf einem Hügel, seine Brauerei samt Biergarten gegründet hatte. Damals fuhr man noch mit dem Kremser vor. 

In den 1920er Jahren, nach Einstellung der Bierproduktion, mieteten sich unterschiedlichste Gewerke dort ein, auch eine Schokoladen- und eine Brotfabrik. Zu DDR-Zeiten nutzten u.a. Druckerei und Verlag der SED-Partei-Zeitung „Neues Deutschland“ die Räumlichkeiten.

Ab 1990 setzte sich eine Bürgerinitiative für den Denkmalschutz sowie eine kulturelle und soziale Nutzung des Ortes ein.  Sie gründete zunächst den Verein Pfefferwerk zur Förderung von Stadtkultur e.V., späterhin eine gGmbH, die das Gelände kaufte. Gebäude wurden saniert bzw. neu gebaut, auch der Biergarten und die Grünflächen entstanden neu. Nach und nach etablierte sich hier ein umfangreicher Veranstaltungsbetrieb. Auf der Anlage findet man neben den gastronomischen Einrichtungen auch ein Theater, Galerien und künstlerische Werkstätten.

Der heutige Senefelderplatz bekam seinen Namen 1896 nach dem am südlichen Ende des Platzes stehenden Denkmal für den Erfinder der Lithographie, Alois Senefelder (1771-1834). Es war das erste in Prenzlauer Berg. Der ursprünglich von Stadtgartendirektor Hermann Mächtig (1837-1909) angelegte ehemalige Thusneldaplatz erfuhr mit dem U-Bahn-Bau (1910-1913) eine völlige Veränderung.

Zu der 1994/95 erfolgten Restaurierung der Platzanlage gehörte auch eine denkmalgerechte Sanierung eines sogenannten „Café Achteck“, einer um 1878 vom Berliner Stadtbaurat C.T. Rospatt entwickelten öffentlichen Bedürfnisanstalt für Männer in Form einer Rotunde.

von Thormeyer; Wolfgang WTh
Redakteur

Wegbeschreibung
U2 Ausstieg Senefelderplatz