Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee

Ein Ort jüdischer Geschichte

Jährlich besuchen tausende Touristen und Berliner Bürger den Friedhof in Prenzlauer Berg auf dem bis 1880 arme wie reiche jüdische Bürger bestattet wurden.   

Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, gehören u.a. der Maler Max Liebermann (1847-1935), der Komponist Giacomo Meyerbeer (1791-1864) sowie der Großkaufmann, Mäzen und Verlagsgründer Leopold Ullstein (1826-1899). Die vielfach unter Efeu versteckten Grabinschriften sind Zeugnisse deutsch-jüdischer Kultur, vor allem aber der Geschichte Berlins aus der Zeit der Industrialisierung.

Anstelle der neben dem Eingang an der Schönhauser Allee gelegenen, im zweiten Weltkrieg zerstörten Feierhalle, wurde 2005 ein Lapidarium eingeweiht, in dem sich die Besucher über jüdische Begräbniskultur informieren können.

Im Inneren der dreieckigen, etwa fünf Hektar großen Fläche zwischen der Schönhauser Allee und Kollwitzstraße verläuft an der Rückfront der Häuser der Kollwitzstraße der sog. Judengang, dessen Zugang verschlossen ist. Um 1827 wurden über diesen Weg die Trauerzüge auf den Friedhof geleitet. Die Geschichte erzählt, dass Preußenkönig Frierich III. (1770–1840) ihnen nicht auf der Schönhauser Allee begegnen wollte.  Zwei offene Davidsterne im Tor gegenüber dem Kollwitzplatz gestatten einen Blick in den Gang, der vormals von einer zweiten parallelen Mauer begrenzt war.  

Öffnungszeiten des Friedhofs: Sommer (1.4.-30.9.): Mo-Do 8-16 Uhr, Fr 7:30-13 Uhr; Winter (1.10.-31.3.): Mo-Do 8-16 Uhr, Fr 7:30-14:30 Uhr, Schabbat (Samstag) sowie Sonn- und Feiertags geschlossen.

von Thormeyer; Wolfgang WTh
Redakteur

Wegbeschreibung
U2, Ausstieg Senefelder Platz