Die Müggelspree

Die Müggelspree mit Arche und Teppich

Ich bin in der glücklichen Lage nahe am Müggelsee zu wohnen und kann sehr erholsam von einem meiner Lieblingsorte zum nächsten laufen, je nach Lust und Laune ob ich gut Essen, still die Natur genießen, fröhliche Menschen sehen oder mich sportlich betätigen will.
Die westliche Müggelspree, kurz bevor sie sich mit der Dahme vereinigt und wieder zur Mutter Spree wird, ist oft mein Ausflugsziel. Am südlichen Ufer kann ich vom Müggelsee bis zur Allendebrücke, dort,
wo auch die Neue Erpe am anderen Ufer mündet, direkt am Wasser spazieren.
Meist beginne ich meine Wanderung am Ende des für den öffentlichen Verkehr zugelassenen Teiles des Müggelschlößchenweges und laufe am Rand des Köpenicker Forstes vorbei an der Kämmererheide und einer gleichnamigen kleinen, sehr geflegten Siedlung, die vor nicht allzu ferner Zeit eher eine Gartenkolonie war, in Richtung Müggelspree. Am Ende der Siedlung liegt etwas nach links die Flatow-Oberschule, eine Ganztagsschule und alte wie neue Kaderschmiede von Hochleistungssportlern, zum Beispiel im Rudersport, was in dieser Lage natürlich naheliegt. Oft begegnen mir Gymnasiasten, die aus allen Bundesländern und Berlin hier Aufnahme finden können und nicht wenige Absolventen haben Weltklasse im Sport erreicht. ( Die Flatow-Oberschule arbeitet nach den Prinzipien des „Schul- und Leistungssportzentrum Berlin“.) Und natürlich finden sich im weiteren Verlauf meines Weges reichlich Grundstücke von Wassersportvereinen, die an der Müggelspree die beste Ausgangsposition für Training und Wettkampf haben.
Am Spreeweg angekommen, kann ich mich hier gut auf den vielen aufgestellten Bänken ausruhen, besonders wenn ich mich in Richtung Westen zur Allendebrücke begebe, am Ende ist ein wunderschönes Gartenrestaurant mit vorzüglichen Speisen, ich kann es nur empfehlen! Wer will, kann sich hier im Sommer auch ein Boot oder dergleichen ausleihen, ein Anruf vorab genügt!
Geh ich nach rechts, also nach Osten weiter, bleibt es ein schöner Waldspaziergang am Wasser, vorbei an kleinen geduldeten Badestellen, manchmal geht’s auch mitten durch die menschlichen Wasserrattenfamilien. Immer wieder finde ich ein ruhiges Plätzchen auf Baumstämmen oder Bänken und kann dem regen Treiben auf dem Fluss zuschauen.
Und des Wanderers Lohn ist eine Attraktion besonderer Art- die Arche gleich neben dem Teppich an der Müggelspree, eine größere geduldete aber eigentlich meist verbotene Badestelle mit wunderschöner Liegewiese.
Die Arche ist eine Art festverankertes größeres Hausboot, hergerichtet als Restaurant, auf der Mügglespree, die mit „Fährmann hol über“ (zur Sommerzeit alle 15 Minuten) betreten oder verlassen werden kann und ganzjährig die Kostbarkeiten an Meeresfrüchten und Fischgerichten, vorzüglich zubereitet, anbietet und natürlich Getränke, Backwaren und Eis bereithält. Vom oberen Deck aus habe ich einen wunderschönen Ausblick die fast komplette westliche Müggelspree rauf und runter mit der Friedrichshagener Seite und der leider stillgelegten Brauerei, geblieben ist ein sehr schönes Bauwerk mit Museum, weiter im Westen die Yachtwerft, das Wassersportzentrum mit zur Zeit nicht betriebenem Flussbad, das bewaldete Hirschgartendreieck und ganz im Osten der Müggelsee. Jetzt kann ich wählen, laufe ich zurück durch den Wald oder nutze ich den 1927 fertiggestellten Spreetunnel und in Friedrichshagen angekommen den Nahverkehr.
Es ist so oder so ein wunderschöner Ausflug mit immer wieder neuen Eindrücken.

von U.L.

Wegbeschreibung
Bus 169, 269, X69, 165
Tram 60, 61