Rasen- und Waldflächen, kleine Hügel und gut begehbare Wege laden gleich nach dem Busausstieg zur Erkundung des Stadtwaldes ein, dessen lange Geschichte mindestens seit Königin Elisabeth Christine berühmt wurde. Sie kaufte hier um 1750 Land auf, um einen Lust- und Nutzgarten anlegen zu lassen. Damals ritt oder fuhr man noch bis zum Schloss Schönhausen durch Waldgebiet. Landverkäufe und Bebauungen reduzierten das Grün zusehends bis es 1915 zum Dauerwald erklärt wurde. Die Heide entwickelte sich zunehmend zum Ausflugsgebiet. Als der „Lunapark“ in Halensee dem Bau des Olympiastadions weichen musste, wurde er 1935 in Schönholz mit dem schon vorhandenen Vergnügungspark „Traumland“ zusammen gelegt.
Dass auf diesem Areal während des Zweiten Weltkrieges ein Zwangsarbeiterlager entstand, ist das finstere Kapitel der Heidegeschichte.
Relativ wenig bekannt war bis vor wenigen Jahren noch das Wissen um die Filmateliers, die es von 1921 bis 1928 im ehemaligen Gutshaus gab - auch „Schloss Schönholz“ genannt. Hier entstanden große Werke der Stummfilmzeit, die in die Kinogeschichte eingegangen sind.
Weitere Kapitel in der facettenreichen Heidegeschichte sind die der „Schönholzer Schützenvereine“, die des angrenzenden „Paul-Zobel-Sportplatzes“, des 1955 eröffneten „Heidetheaters“ und des ab 1947 errichteten Sowjetischen Ehrenmals.
Seit dem Jahr 2010 gehören die 35 ha Schönholzer Heide zum Berliner Landschaftsschutzgebiet. So bleibt die Naturbelassenheit des Geländes nachhaltig gesichert und der Ruhe- und Erholungsort für lange Zeit erhalten.
von Iris Ebert IE
Redakteur
Wegbeschreibung
Bus 150, 155. Ausstieg: Schönholzer Heide Süd; Ehrenmal Schönholz
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