Das Gelände zwischen Belforter, Diedenhofer und Kolmarer Straße sowie der Knaackstraße mit dem dicken Wasserturm und dem schlanken Steigrohrturm darauf ist nicht zu übersehen. Der Berg will bestiegen werden. Oben angekommen, hat man einen weiten Blick bis hin zum Fernsehturm, kann auf die umliegenden Straßen und Spielflächen schauen und hat seine Ruhe - trotz der urbanen Dichte der Umgebung. Viele Bänke laden zum Aufenthalt ein.
Dieser Wasserturm ist der älteste in Berlin. Im Jahr 1852 wurde durch die englische Waterworks Company mit dem Bau der Wasserversorgungsanlagen begonnen. Der Turm mit seinen Wohnungen für die Wasserwerker ging 1877 in Betrieb und blieb es bis 1952. Ein seit langem eingeebneter Wasser-Hochbehälter gehörte ebenfalls dazu.
Die als Wasserspeicher gebauten zwei Tiefbehälter sind Meisterwerke des industriellen Bauens. Nach der Stilllegung gab es in den Maschinenhäusern während des Ersten Weltkrieges eine sogenannte Volksspeisung; später waren dort Seiler, Kistenbauer und Seifenhersteller tätig. Der kleine Tiefbehälter war Lagerraum und Luftschutzbunker während des Zweiten Weltkrieges. Die Kellerkühle des großen Tiefbehälters nutzte von 1920 bis 1992 der Fischhandel für die Lagerung seiner Vorräte.
Ab 1915 ließ der Berliner Gartenbaudirektor Albert Brodersen (1847-1930) am Fuß des Berges einen sogenannten Schmuckplatz anlegen. Schon ab 1920 gab es dort einen Spielplatz.
Seit 1990 steht das gesamte Gelände unter Denkmalschutz, ab 2000 begann die Sanierung der Bauwerke. Um den Berghang zu sichern, wurde viel Mühe aufgewendet. Im Sommer blühen dort tausende Rosen. Der Förderverein „Weingarten e.V.“ setzte dort auch Weinstöcke.
Auf dem Wasserturmgelände ist es gelungen, Denkmalpflege und heutige Nutzungsanforderungen zu vereinen.
von Thormeyer; Wolfgang WTh
Redakteur
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