Zwinglikirche und Rudolfkiez

Der Leuchtturm des Rudolfkiezes

Der Leuchtturm des Rudolfkiezes

Seit meinem Umzug nach Friedrichshain war ich auf die S- und U-Bahnhöfe Warschauer Straße angewiesen, dadurch fiel mein Blick oft auf diesen Kirchturm und den Rudolfkiez. Ich hatte aber ansonsten keinen Berührungspunkt zu diesem Viertel. Dies änderte sich, als mich eine Bekannte fragte, ob ich nicht Lust hätte, auf eine Ausstellung mitzugehen, die in der Zwinglikirche stattfinden sollte. Dies geschah im Jahr 2008. Es war eine gelungene Veranstaltung, und ich fand Interesse daran, diese Gegend genauer zu erkunden.
Was mir besonders auffiel, war der bauliche Gegensatz von einer im neugotischen Stil erbauten Kirche und den im funktionalen Baustil errichteten Industriebauten der Deutschen Gasglühlicht AG, später Osram und danach zu DDR-Zeiten Narva. Heute wird dieser Komplex als Oberbaumcity bezeichnet. Bei meinen Spaziergängen im Umfeld der Zwinglikirche fiel mir auf, dass es hier relativ ruhig war, obwohl es sich um eine Innenstadtlage handelt. Der Grund dürfte die Infrastruktur sein. Denn dieser Kiez wird sowohl durch Eisenbahn und S-Bahn als auch durch die U-Bahn vom restlichen Friedrichshain räumlich abgetrennt. Bei meinen Begehungen bemerkte ich auch, dass neben der Zwinglikirche und dem Narvagelände auch einige Wohnhäuser unter Denkmalschutz stehen. Daneben sind auch die Fassaden der Gründerzeitbauten inzwischen saniert. Gegenüber der Kirche befindet sich der Rudolfplatz. Auf ihm gibt es eine Liegewiese und jeweils ein Ball- und Kinderspielplatz. Er wird von den Anwohnern gerne genutzt. Seit einiger Zeit laufen die Planungen, den Platz neu zu gestalten. Der Charakter als Treffpunkt und Erholungsraum soll dabei erhalten bleiben. Ich bin gespannt auf diese neue Anlage.
Diese Eindrücke führten dazu, dass ich mit Besuchern einen Kiezrundgang vom Warschauer Platz bis zum Rudolfplatz und den dazwischen liegenden Straßen unternahm und auch weiterhin unternehmen werde.

von Volker R.
Volker R. wurde in der Pfalz geboren. Aus verwandtschaftlichen Gründen kennt er Gesamt-Berlin seit seiner Kindheit durch viele Besuche. Seit 1991 lebt er aus beruflichen Gründen in Berlin. Zuerst wohnte er etliche Jahre im Bezirk Kreuzberg und zog dann über die Spree in den Bezirk Friedrichshain. Dies ermöglichte ihm, sowohl einen westlichen als auch einen östlichen Bezirk in den ersten Jahren nach der Wende intensiv kennen zu lernen.

Wegbeschreibung
U- und S-Bahnhof Warschauer Straße U1U3, Tram 10

Von der S-Bahn auf die Warschauer Brücke dann nach links bis zum U-Bahnhof. Im U-Bahnhof mit der Treppe oder Aufzug runter, dort geradeaus über den Warschauer Platz und die Rudolfstrasse entlang bis zum Rudolfplatz - ca. 8-10 Minuten Fußweg