Wenn im Frühling die Natur erwacht, lockt es mich immer an den Teufelssee.
An den Zweigen der knorrigen Äste zeigt sich erstes Grün, der frische Frühlingswind lässt auf dem sonst stillen Wasser Wellen tanzen, von denen sich die Wildenten schaukeln lassen.
Viele Sagen ranken sich um das Gewässer, die Naturbelassenheit der Hochmoor-
landschaft unterstützt das Geheimnisvolle. Wird mir der Ort zu schaurig, greife ich die Sage von der lieblichen Prinzessin auf, die aus dem See aufsteigt, um erlöst zu werden und locke die bunten Wildenten zu mir an die Bank.
Hier machen Wanderer gern Rast, bevor sie über die Müggelberge mit der höchsten natürlichen Erhebung (114,7m ü. NHN) im Raum Berlin den Müggelturm ersteigen.
Der Teufelssee erstreckt sich über 1,2ha, ist max. 150m breit, nicht tiefer als 3m und entstand durch tauendes Toteis in der Späteiszeit.
Das Teufelsmoor mit 4,3 ha Flächenausdehnung besitzt keinen natürlichen Abfluss, jedoch bis zu 13m mächtige Torfschichten.
In unmittelbarer Nähe befinden sich eine Waldschule und ein Lehrkabinett, in denen sich wissbegierige Kinder und Erwachsene über die artenreiche Flora und Fauna des Gebietes um den Teufelssee herum informieren können.
Wegen des teilweise morastigen Untergrundes wurden zunächst die Wanderwege mit Knüppeln und Brettern stabilisiert, aus denen dann später ein Naturlehrpfad über Holzbretterwege entstand, der teilweise auch übers Wasser führt.
An den Ufern des Sees gibt es seltene Pflanzen und Gewächse zu entdecken, beispielsweise den hohen, quergefächerten Wurzelstock des Wasserschierlings, leuchtende Teichrosen in Rot und Weiß, funkelnden Sonnentau. Viele Pflanzen, Bäume und Sträucher entlang des Lehrpfades sind mit kleinen Schildern versehen, auf denen alles Wissenswerte verzeichnet ist.
Meine Freunde, die Waldameisen, haben hier einen Zaun um eine große Ameisenburg bekommen, damit sie in Ruhe ihrem Namen „Polizei des Waldes“ gerecht werden können. So helfen sie dem Förster, indem sie Unmengen von Baum- und Waldschädlingen vertilgen. Sie reinigen den Wald auch von toten und verwesenden Tieren.
Hier wird seltenen Pflanzen und Tieren ihr Habitat erhalten und damit uns ein wunderschönes Fleckchen Erde.
von U.L.
Wegbeschreibung
Bus 169
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