Die Moorlinse/Bucher Forst/Bogenseekette

Die Moorlinse/Bucher Forst/Bogenseekette

Die Landschafts- und Naturschutzgebiete im Nordosten von Berlin sind als beliebte Erholungsorte nicht mehr wegzudenken. Durch unterschiedliche Wasser- und Bodenverhältnisse entstand ein vielfältiges Waldbild mit kleinen Lichtungen und Gewässern sowie einem umfangreichen Wegenetz, das zum Spazieren gehen, Wandern oder Rad fahren einlädt.
Der Ausschilderung am S-Bahnhof Buch folgend ist nach kurzer Strecke die Moorlinse in Sicht, deren Teilbereiche seit 2002 zum Landschaftsschutzgebiet Bucher Forst gehören. Ein dichter Weiden- und Schilfgürtel umschließt das Gelände. Im 18. und 19. Jahrhundert war das eine überflutete Feuchtwiese, später ein offenes Gewässer, dessen überschüssiges Wasser über einen Graben abgeleitet wurde und wird. Anfang der 1990er Jahre entwickelte sich so ein Brutgebiet für viele Wasser- und andere Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten. Am Rande dieses außergewöhnlichen Biotops gestattet eine hölzerne Beobachtungsplattform den Blick über das Gelände. Eine Tafel weist auf die sich hier befindenden Tier- und Pflanzenarten hin.
Nordwestlich von davon liegt der Bucher Forst, der 80% des Landschaftsschutzgebietes (LSG) einnimmt. Der Hochwald ist der einzige im Berliner Nordosten, entstanden durch Aufforstung ehemaliger Rieselfelder. Die Belastung des Bodens mit Schwermetallen ließ den Wald jedoch nicht gleichmäßig wachsen. So entstand eine halboffene Landschaft mit Sand- und Wiesenflächen, die heute für eine Anzahl seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten einen natürlichen Lebensraum bietet. Für die naturnahe Pflege des abwechslungsreichen Gebietes werden verschiedene Rinderrassen eingesetzt, die sich in ihren umzäunten Flächen auch beobachten lassen.
Der Bogensee mit dem oberen und unteren Karpfenteich liegt im westlichen Teil des Bucher Forstes und gehört zum Naturschutzgebiet (NSG) „Bogenseekette und Lietzengrabenniederung“ bzw. LSG Bucher Forst. Die Lietzengrabenniederung wird von Nass- und Feuchtwiesen geprägt, die ein wichtiges Brut- und Rastgebiet für Wasservögel darstellen. Blässhühner, Stockenten und Schwäne sind zu sehen. Karauschen, Karpfen, Plötzen u. a. tummeln sich in den Gewässern. Der Bogensee, übrigens natürlichen Ursprungs, ist auch ein bedeutendes Amphibienlaichgebiet. Der See ist vollständig von Bäumen, Schilf, Rohrkolben und Sumpfgras umgeben, kann aber umrundet werden.

von Iris Ebert IE
Redakteur

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