Platz des 9. November 1989 (Bösebrücke) 

Ein Ort des Erinnerns

Die Pracht der rosa und weißen Blüten japanischer Zierkirschen locken im April und Mai verstärkt Besucher an die Bösebrücke. Eingeweiht 1916 als Hindenburg-Brücke galt sie als erste genietete Stahlbrücke Berlins. Nach 1948 bekam sie den Namen des kommunistischen Widerstandskämpfers Wilhelm Böse. Heute ist sie Denkmal. 

Im Jahr 1990 -  ein Jahr nach Mauerfall  -  spendete die japanische Bevölkerung ca. 1 Million DM für die Anschaffung von Zierkirschbäumen, die den Verlauf des ehemaligen Todesstreifens in Berlin markieren sollten. So wurde auch dieser Ort bedacht. Ein Denkmal unter der Brücke in Form eines gespaltenen Findlings, der das Zusammenwachsen von Ost und West symbolisieren soll, erinnert daran.  

Die Brücke an der Bornholmer Straße bildet den Übergang von Prenzlauer Berg zum Gesundbrunnen im Ortsteil Wedding des Bezirkes Mitte. Der Platz auf der ehemaligen Ostberliner Seite erhielt den Namen „Platz des 9. November 1989“. Von 1961 bis 1989 befand sich hier die Grenzübergangsstelle. Bei einem Spaziergang über die historische Stätte entdeckt man in den Boden eingelassene Metallreliefs, die auch wie die Informationstafeln Geschichte erzählen.  

Und hier an diesem Ort erfolgte diese erste Grenzöffnung in Richtung Westen, erzwungen durch den Mut und den Druck tausender Ostberliner, die vor dem Schlagbaum standen und die versprochene Reisefreiheit sofort einforderten. Nach turbulenten Szenen musste der Schlagbaum schließlich geöffnet werden.  

Als Relikt dieser dramatischen Zeit blieben eine Vorlandmauer, die die Übergangsstelle einfasste sowie das Fundament des Postenturmes erhalten. 

von Iris Ebert IE
Redakteur

Wegbeschreibung
S1, S2, S8, S9, S25; Tram M13, Ausstieg Bornholmer Brücke